top of page

Trauma verstehen: Warum das ''schwierige'' Kind oft das schutzbedürftigste ist

  • Autorenbild: Sonia C.
    Sonia C.
  • 8. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn das Unsichtbare wirkt – Trauma professionell begleiten


Was ist Trauma? Viele denken dabei an offensichtliche Katastrophen: Unfälle, Gewalt oder Krieg. Doch Trauma zeigt sich oft leise, chronisch, verdeckt. Es entsteht, wenn das seelische Erleben einer Situation das menschliche Verarbeitungsvermögen überfordert. Besonders Kinder und Jugendliche sind hier vulnerabel.


Trauma ist keine Schwäche. Es ist eine normale Reaktion auf unnormale Umstände.

Gerade in der ambulanten Jugendhilfe begegnen wir Kindern, die keine Worte für das haben, was sie erlebt haben. Sie zeigen Verhaltensweisen, die "nicht ins System passen" – aggressiv, distanziert, kontrollierend oder völlig anpassungsbereit. Doch diese Symptome sind keine "Störung", sondern Schutzstrategien.


Was braucht ein traumatisiertes Kind?

Nicht Druck, nicht schnelle Veränderung. Sondern Beziehung, Sicherheit und Zeit. Nur dort, wo sich ein Mensch emotional sicher fühlt, kann das Nervensystem aus dem Alarmzustand in die Selbstregulation zurückfinden. In der Arbeit mit traumatisierten Kindern braucht es deshalb mehr als Fachwissen: Es braucht eine traumainformierte Haltung.


Traumainformierte Haltung bedeutet:

  • Nicht: "Was ist los mit dir?" sondern: "Was ist dir passiert?"

  • Nicht: "Wie erziehen wir dieses Kind richtig?", sondern: "Wie stellen wir Sicherheit her?"

  • Nicht: "Wie korrigieren wir Verhalten?", sondern: "Wie schaffen wir Verbindung?"


Die Rolle von Fachkräften:

Fachkräfte in der Jugendhilfe sind oft erste Bindungspersonen auf Zeit. Sie schaffen Beziehung inmitten von Instabilität. Ihre Haltung kann den Unterschied machen zwischen Wiederholung und neuer Erfahrung. Zwischen retraumatisieren und regulieren.


Wir bei Lebensvision – Kinder- und Jugendhilfe GmbH arbeiten ressourcenorientiert, systemisch und mit traumapädagogischer Sensibilität. Wir sehen Verhalten im Kontext und begleiten Kinder sowie Familien mit Empathie, Klarheit und fachlicher Tiefe.


Fazit:

Trauma verstehen heißt nicht, Diagnosen zu verteilen. Es heißt, Realitäten zu erkennen und Verantwortung für Beziehung zu übernehmen. Wer mit traumatisierten Kindern arbeitet, braucht vor allem eins: Haltung.


Denn Heilung beginnt dort, wo sich ein Mensch gesehen und sicher fühlt.

 
 
 

Commentaires


Les commentaires sur ce post ne sont plus acceptés. Contactez le propriétaire pour plus d'informations.
bottom of page