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FASD – Wenn das unsichtbare Handicap das Familienleben bestimmt

  • Autorenbild: Sonia C.
    Sonia C.
  • 3. Juni
  • 2 Min. Lesezeit



Warum mehr Aufklärung über die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) so dringend nötig ist

Jede werdende Mutter weiß: Alkohol in der Schwangerschaft ist tabu. Und doch werden in Deutschland jedes Jahr schätzungsweise 10.000 Kinder mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) geboren – viele davon unerkannt. Die Folgen zeigen sich oft erst später – im Alltag, in der Schule, im sozialen Miteinander.


Was ist FASD überhaupt?

FASD beschreibt eine Reihe von körperlichen, geistigen und sozialen Einschränkungen, die durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entstehen. Bereits geringe Mengen Alkohol können die Entwicklung des ungeborenen Kindes massiv beeinträchtigen, da der Fötus den Alkohol nicht abbauen kann.


Die Auswirkungen sind vielfältig:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen

  • Impulsivität und emotionale Instabilität

  • Auffälligkeiten im Sozialverhalten

  • Lernschwierigkeiten

  • verzögerte Sprach- und Motorikentwicklung


Manche Kinder haben sichtbare körperliche Merkmale, viele jedoch nicht, das macht FASD so schwer erkennbar.


Warum ist FASD so herausfordernd für Familien?

Kinder mit FASD fordern ihre Bezugspersonen oft stark: Sie reagieren scheinbar "absichtlich provokant", haben häufige Wutausbrüche oder brauchen eine viel engmaschigere Alltagsstruktur als andere Kinder. Doch dahinter steckt keine Erziehungsfrage, sondern eine bleibende Hirnschädigung. Viele Eltern fühlen sich ratlos oder sogar schuldig, weil klassische Erziehungsmethoden nicht greifen. Auch Fachkräfte stehen oft vor einem Rätsel, insbesondere wenn die Diagnose (noch) nicht bekannt ist.


Was brauchen Kinder mit FASD?

  1. Struktur & WiederholungKinder mit FASD profitieren von klaren Tagesstrukturen, festen Abläufen und wiederholtem Üben.

  2. Geduld & VerständnisEs hilft, das Verhalten nicht persönlich zu nehmen. Das Kind kann oft nicht anders – es will nicht "schwierig" sein.

  3. Multiprofessionelle BegleitungDiagnostik, heilpädagogische Unterstützung, ambulante Hilfen nach § 30 oder § 35a SGB VIII können Entlastung bringen.

  4. Stärkung der ElternGute Familienhilfe entlastet, klärt auf, vermittelt passende Strategien und stärkt die Elternrolle nachhaltig.


Unsere Haltung bei Lebensvision

Wir begegnen Kindern mit FASD mit Respekt, Verständnis und Fachwissen. In der ambulanten Familienhilfe setzen wir auf individuelle Begleitung, die Familien entlastet und stärkt, ohne zu urteilen. Wir wissen: Diese Kinder sind oft besonders feinfühlig, kreativ und liebenswert, sie brauchen aber einen besonderen Rahmen, um gut wachsen zu können.

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